Da es bestimmte Fragen gibt, die mir im Laufe meiner Arbeit immer wieder begegnen, habe ich mir überlegt, dass ich in loser Folge immer mal die ein oder andere Frage hier beantworten möchte. Oft werde ich gefragt was denn an der Freiarbeit mit Herz so anders ist, bzw. warum wir sagen, dass es keine Methode ist.
Die Freiarbeit mit Herz ist echte Kommunikation mit dem Pferd, die auf Gegenseitigkeit, Achtung und Respekt aufbaut. Sie ist keine Freiarbeit nach dem Motto „Mensch sagt, Pferd macht“, wie wir das bei vielen Liberty-Trainings sehen, sondern beide sprechen und hören zu und kommunizieren über Raum, Energie und Bewegung, die authentische Sprache der Pferde.Freiarbeit mit Herz ist keine Methode, sondern eine Einstellung und sie setzt echte Bereitschaft zur Veränderung voraus. Es gibt viele Methoden, die alle darauf abzielen, dass das Pferd tut, was der Mensch möchte. Manche Wege zu diesem Ziel sind für die Pferde eher angenehm, andere eher unangenehm, aber alle eint ein identisches Ziel – das funktionierende Pferd. In der Freiarbeit mit Herz suchen wir nicht das funktionierende Pferd. Wir suchen einen Partner und wir suchen den echten Dialog. Wir wollen uns und unser Pferd spüren, wollen wahrnehmen, was es gerade braucht und wir wollen wahrnehmen, wie wir werden müssen, damit uns unser Pferd vertrauen kann und sich bei uns sicher fühlen kann. Damit machen wir einen echten Schritt in die Pferdewelt.
Bettina Löber schreibt in ihrem Buch „Wie dein Pferd dich braucht – feine Kommunikation durch Freiarbeit mit Herz“, dass ein Pferd von sich aus nur „JA“ sagen kann, wenn es auch die Möglichkeit hat „NEIN“ zu sagen. Und das trifft den Kern sehr gut. Steht mein Pferd unter ständigem Druck und tut, was ich von ihm erwarte, dann kennt es die Möglichkeit des Nein-Sagens gar nicht und dann ist das Ergebnis auch nicht als „JA“ des Pferdes zu sehen, sondern lediglich als Funktionieren der „Maschine Pferd“.